Low Carb Brot selbst backen Rezepte
Wer mit Hilfe der Low Carb-Ernährung Gewicht verlieren möchte, aber nur ungern auf das morgendliche Butterbrot oder das belegte Brötchen verzichten möchte, dem stellt sich erst einmal die Frage: womit kann ich Weiß- und Graubrot am besten ersetzen?
Weizenmehl weist mit ungefähr 80g pro 100g einen enormen Kohlenhydratanteil auf und gehört daher vom Speiseplan gestrichen. Dass die Low Carb-Bewegung eine immer größere Gruppe von Menschen überzeugt, hat auch schon die Lebensmittelindustrie bemerkt, und so ist mittlerweile ein umfangreiches Angebot an fertigen Low Carb-Broten sowohl in den Supermärkten als auch in Bäckereien zu finden.
Diese sind jedoch erstens oftmals sehr teuer und enthalten zweitens auch meistens viele Kalorien, so dass sie, trotz geringem Kohlenhydratanteil, bei Diätplänen nur mit Vorsicht zu genießen sind. Ein wohlschmeckendes Low Carb-Brot kannst Du aber mit den richtigen Grundzutaten auch ganz einfach selbst herstellen, und welche Lebensmittel Du hierfür verwenden kannst, zeigen wir Dir hier einmal auf.
Low Carb Brot Rezepte findest Du hier
Diese Zutaten kannst Du für dein Low Carb Brot verwenden
(warum, wird alles weiter untern erklärt)
- Mandelmehl
- gemahlene Mandeln (nicht entölt und dadurch fettiger)
- Leinsamenmehl
- Sojamehl
- Walnüsse
- Erdnüsse
- Haselnüsse
- Pekannüsse
- Cashewnüsse
- Chiasamen
- Mohn
- Sesam
- Quark
- Frischkäse
- Möhren
- Zucchini
- Kürbis
Mehlalternativen für das kohlenhydratarme Brot
Zur Herstellung eines Low Carb-Brotes gibt es verschiedene Mehlsorten, die als Grundlage verwendet werden können. Sie haben häufig andere Bindeeigenschaften als Weizenmehl, weshalb Du achtgeben solltest bei der Umsetzung von auf Weizenmehl basierenden Brotrezepten. Meist kann es nicht einfach in der gleichen Menge ersetzt werden, so dass es hilfreich ist, wenn Du die verschiedenen Mehlsorten und ihre Eigenschaften genauer kennst.
Mandelmehl zählt zu den beliebtesten Low Carb-Mehlen, immerhin kann es mit einem Kohlenhydratanteil von lediglich 4-7g auf 100g punkten. Zudem kann ist es vielseitig einsetzbar, denn es eignet sich sowohl für herzhafte als auch für süße Backwaren, und auch in vielen Low Carb-Brotrezepten ist es enthalten.
Dabei handelt es sich im Grunde um ein Nebenprodukt, welches bei der Herstellung von Mandelöl entsteht. Mitunter werden statt des Mandelmehls auch gemahlene Mandeln verwendet. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass diese im Gegensatz zum Mandelmehl nicht entölt sind und somit deutlich fetthaltiger und kalorienreicher. Zudem weist das Mandelmehl einen höheren Eiweißanteil auf. Es ist trockener, feiner und leichter und nimmt beim Backen mehr Flüssigkeit auf. Da das Mandelmehl kein Gluten enthält, ist es eine ausgezeichnete Wahl für Allergiker.
In Hefeteigrezepten kannst Du das Weizenmehl zu etwa einem Viertel durch Mandelmehl ersetzen. Du solltest allerdings beachten, dass es ein höheres Volumen hat. Es reicht daher völlig aus, 100g Weizenmehl mit 50g Mandelmehl auszutauschen.
Leinsamenmehl hat einen leicht nussigen Geschmack und kann ebenfalls mit einem sehr geringen Kohlenhydratanteil aufwarten, nämlich lediglich 4g auf 100g. Auch das Leinsamenmehl ist glutenfrei. Beim Backen kann es das Weizenmehl zu etwa 20% ersetzen. Bezüglich der Dosierung musst Du nichts weiter beachten, denn Weizen- und Leinsamenmehl können in der gleichen Menge verwendet werden.
Sojamehl, ebenfalls ein Nebenprodukt aus der Ölherstellung, ist mit 3g Kohlenhydraten auf 100g eine weitere hervorragende Grundlage für Low Carb-Brote. Es ist besonders eiweißreich und kann etwa 20-30% des klassischen Mehls beim Backen ersetzen. Vor allem bei Veganern erfreut sich das Sojamehl großer Beliebtheit, denn durch seinen hohen Lecitingehalt ist es als pflanzliche Alternative zum Ei verwendbar, um den Teig aufzulockern. Dabei gilt als Faustregel, dass ein Ei durch einen Esslöffel Sojamehl, vermengt mit zwei Esslöffeln Wasser, ersetzt werden kann.
Weitere Zutaten für Dein Low Carb-Brot
Kohlenhydratarme Brote können sehr gut mit Nüssen ergänzt werden. Sie enthalten gesunde Fette, viel Eiweiß und vor allem passen sie geschmacklich bestens zu sehr vielen Brotvarianten. Dabei sind Geschmack und Fantasie keine Grenzen gesetzt. Egal ob Walnüsse, Erdnüsse, Haselnüsse, Pekannüsse oder Cashewnüsse, sie alle machen sich wunderbar als Zutat Deines Low Carb-Brotes.
In moderaten Mengen sind auch Chiasamen ein empfehlenswerter Inhaltsstoff für das kohlenhydratarme Brot. Sie enthalten besonders viele Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren sowie einen hohen Anteil an Proteinen, außerdem sind sie cholesterin- und glutenfrei. Durch ihre zahlreichen hochwertigen Ballaststoffe wirken sie sich besonders günstig auf die Verdauung aus und fördern somit ein gesundes Abnehmen.
Zwar weisen sie mit 42g auf 100g einen vergleichsweise hohen Kohlenhydratbestandteil auf, jedoch enthalten die Samen ausschließlich langkettige Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel konstant halten und Dich nachhaltig sättigen. Daher sind sie durchaus auch für die Low Carb-Ernährung gut geeignet.
Quark hat sich als beliebter Bestandteil von Eiweißbroten bewährt, denn er bringt nicht nur eine große Menge an Proteinen mit, er sorgt auch für eine angenehm saftige Konsistenz. Rezepte für Quarkbrote gibt es sehr viele; sie enthalten neben Quark meistens auch Eier und gemahlene Mandeln oder Mandelmehl. Darüber hinaus kann man sie nach Belieben variieren und mit weiteren Zutaten wie Chiasamen, Mohn oder Sesam versehen.
Das sogenannte Wolkenbrot wird sogar ganz ohne Mehl hergestellt und besteht lediglich aus Frischkäse, Eiern, geriebenem Käse und einer Prise Backpulver. Es wird dank des enthaltenen aufgeschlagenen Eischnees besonders luftig und weich.
Vegane Variationen vom Low Carb Brot
Sehr viele Low Carb-Brote enthalten Bestandteile aus Milchprodukten sowie Eier, um den Teig zu binden, aufzulockern und dafür zu sorgen, dass er aufgeht, und sind daher für eine pflanzliche Ernährung ungeeignet. Trotzdem müssen auch Veganer bei einer Low Carb-Ernährung nicht auf Brot und Brötchen verzichten.
Viele der bereits genannten Zutaten können auch ohne tierische Bestandteile zu einem köstlichen Brot verarbeitet werden. So gibt es beispielsweise vegane Brotrezepte auf der Grundlage von Sesam, Leinsamen, Nüssen und Chiasamen. Sojamehl sorgt für eine passende lockere Konsistenz des Teiges, während Mandelmehl oder gemahlene Mandeln dem Ganzen eine besonders angenehme geschmackliche Note verpassen. Um dem veganen Eiweißbrot eine saftige Beschaffenheit zu verpassen, kannst Du es zum Beispiel mit geraspeltem Gemüse wie etwa Möhren, Zucchini oder Kürbis verfeinern.
Low Carb Brot – Selber machen statt kaufen!
Auch wenn man manchmal versucht ist, der Bequemlichkeit halber eines der zahlreichen angebotenen Eiweißbrote aus dem Supermarkt mitzunehmen, ist es immer ratsamer, das Backen selbst zu übernehmen. Es ist oftmals deutlich einfacher und weniger zeitaufwendig als gemeinhin angenommen. Du hast zudem einen genauen Überblick darüber, was in Deinem Brot enthalten ist und musst keine umfangreichen Zutatenlisten auf der Suche nach Geschmacksverstärkern und Zusatzstoffen studieren.
Es ist gesünder und Du kannst es nach Herzenslust variieren und um weitere Inhaltsstoffe ergänzen. Vor allem aber schmeckt selbst gebackenes Brot meistens einfach viel besser.