Low Carb-Kuchen Rezepte zum nachbacken
Bei der kohlenhydratarmen Ernährungsweise werden besonders zuckerhaltige Lebensmittel möglichst vermieden. Haushaltszucker lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen, sorgt aber auch dafür, dass dieser schnell wieder absinkt und begünstigt somit die gefürchteten „Heißhungerattacken“, die oftmals dafür verantwortlich sind, dass so viele Abnehmstrategien langfristig nicht funktionieren. Jeder weiß, dass allzu viel Süßes nicht gut für die Gesundheit ist, aber der Verzicht fällt eben nicht immer leicht.
Gerade Kuchen zählt zu den beliebtesten Süßspeisen, viele der klassischen Kuchensorten sind jedoch mit seinem hohen Bestandteil an kohlenhydratreichen Zutaten so gar nicht für die Low Carb-Ernährung geeignet. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass man beim Low Carb auf ihn verzichten muss, denn dank zahlreicher Alternativen für Weißmehl und Zucker gibt es sehr viele schmackhafte Rezepte für Süßgebäck jeglicher Art, die in den Low Carb-Speiseplan integriert werden dürfen.
Es geht auch ohne Zucker!
Neben dem handelsüblichen Haushaltszucker gibt es eine Reihe von Süßstoffen, die zum Verfeinern von Kuchen und Co. gut geeignet sind. In vielen Low Carb-Rezepten wird beispielsweise Xylit, auch Xylitol genannt, verwendet.
Man gewinnt es aus Pflanzenfasern wie etwa Birken- und Buchenrinde oder Mais. Es zählt zu den sogenannten Zuckeralkoholen und enthält etwa 40 % weniger Kalorien als normaler Zucker. Aufgrund seiner kaum vorhandenen Auswirkungen auf den Insulinspiegel ist es sowohl für Diabetiker als auch für die Low Carb-Ernährung geeignet. Zum Vergleich: Xylit weist einen glykämischen Index von 10 auf, der GI von Haushaltszucker liegt bei 65 und beim Puderzucker sogar bei 100. Du kannst in sämtlichen Rezepten die angegebene Zuckermenge eins zu eins mit Xylit ersetzen, da es genauso stark süßt.
Allerdings solltest Du bei der Dosierung darauf achten, zu Beginn erst einmal geringere Mengen zu verwenden und diese dann langsam erhöhen. Der Süßstoff kann nämlich abführend wirken, wenn der Magen nicht an ihn gewöhnt ist. Allerdings tritt im Körper schon nach wenigen Tagen ein Gewöhnungseffekt ein, so dass bei langsamer Steigerung der Dosis keine Probleme auftauchen sollten.
Auch Erythrit zählt zu den Zuckeralkoholen. Es ist besonders gut verträglich, völlig kalorienfrei, gut für die Zähne und für Diabetiker geeignet. Hergestellt wird Erythrit durch die Fermentation von Traubenzucker, der Herstellungsprozess ähnelt der Gärung von alkoholischen Getränken wie Wein oder Bier. Im Vergleich zu normalem Zucker hat es eine etwas geringere Süße. Sie liegt bei etwa 70 %, dementsprechend solltest Du es beim Backen in etwas größeren Mengen hinzufügen. Du kannst es aber auch ohne weiteres mit Xylit mischen.
Das aus der Steviapflanze gewonnene Stevia hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erfahren und zählt mittlerweile zu den am häufigsten verwendeten Süßstoffen. Da es überhaupt keine Kalorien und Kohlenhydrate enthält, ist es nicht nur bei Low Carb-Anhängern sehr beliebt. Es hat die etwa 300- bis 450-fache Süßungskraft von normalem Haushaltszucker, weshalb Du bei der Portionierung zurückhaltend vorgehen solltest. Der Geschmack von Stevia kann bei besonders starker Dosierung eine gewöhnungsbedürftige, leicht lakritzartige Note entwickeln. Weil man es so schnell überdosieren kann, ist es ratsam, sich beim Backen an Rezepte zu halten, die speziell für den Einsatz von Stevia gedacht sind und es nicht als Ersatzstoff bei der Umsetzung von herkömmlichen Rezepten zu verwenden.
Natürliche Süße aus Obst und Früchten
Wenn Du nicht unbedingt auf die nicht immer ganz billigen Zuckerersatzstoffe zurückgreifen möchtest, kannst Du auch einfach Obst- oder Fruchtsorten verwenden, die aufgrund ihres hohen Fruchtzuckeranteils gut als süßende Zutaten für einen Low Carb-Kuchen geeignet sind. Bananen, Äpfel oder Datteln haben zwar immer noch verhältnismäßig viele Kohlenhydrate und sollten daher eher in Maßen eingesetzt werden, sie sind jedoch deutlich gesünder als Zucker, da sie viele Ballaststoffe und Vitamine enthalten. Auch Beeren eignen sich hervorragend, sie enthalten zudem weniger Kohlenhydrate als Obst und Früchte.
Proteinreiche Kuchenzutaten
Besonders gut in den Low Carb-Ernährungsplan passen Käse- oder Quarkkuchen, denn sie weisen von Haus aus einen geringeren Anteil an Kohlenhydraten auf. Ihre Inhaltsstoffe bestehen hauptsächlich aus Milchprodukten, Mehl und Zucker werden hingegen kaum verwendet. Frischkäse, Quark, Mascarponecreme und ähnliche Bestandteile enthalten nur wenige Kohlenhydrate, dafür aber viel Eiweiß. Kombiniert mit Himbeeren oder Heidelbeeren schmecken sie zudem besonders gut.
Vielen Low Carb-Kuchen wird statt des normalen Weizenmehls Mandelmehl beigefügt, da es im Vergleich deutlich mehr Proteine und fast keine Kohlenhydrate enthält. Auch Kokosmehl macht sich aufgrund seines nussigen Geschmacks sehr gut als Zutat für Deinen Low Carb-Kuchen. Es saugt viel Flüssigkeit auf, daher sollte es mit einer höheren Menge an Eiern oder einfach mit etwas mehr Wasser ergänzt werden. Du kannst beim Backen 100 Gramm Weizenmehl durch 20 Gramm Kokosmehl ersetzen. Sojamehl ist aufgrund seines ebenfalls recht nussigen Geschmacks, dem geringen Kohlenhydratanteil und der hohen Eiweißmenge eine weitere geeignete Grundzutat für den Low Carb-Kuchen. Wegen seiner bindenden Wirkung kann es Ersatzstoff für Eier fungieren und wird darum vor allem beim veganen Backen gerne verwendet.
Herzhafte Kuchen
Es muss nicht immer süß sein, also probiere Dich doch einfach mal an einer herzhaften Kuchenvariante mit Gemüse. Aus Gemüsesorten wie beispielsweise Möhren, Kürbis oder Zucchini lassen sich besonders schmackhafte herzhafte Kuchen kreieren. Du kannst sie problemlos mit Schmand, Avocado oder Käse aufpeppen. Durch die Milchprodukte und die enthaltenen Eier liefern sie Dir wertvolle Proteine. Der Boden enthält bei vielen Kuchenvarianten auch in der herzhaften Form aufgrund des Mehls viele Kohlenhydrate. Dies kannst Du jedoch umgehen, indem Du einfach auf den Boden verzichtest und Dich ganz auf die Füllung konzentrierst. Damit diese eine feste Form erhält und nicht verläuft, fügst Du dem Kuchen genügend Eier hinzu und lässt sie stocken, wodurch der Kuchen eine solide Konsistenz erhält.
Nüsse sind wertvolle und wichtige Proteinlieferanten und zählen zu den wichtigsten Grundzutaten in der Low Carb-Küche. Deinen kohlenhydratarmen Kuchen kannst Du sehr gut mit Erdnüssen, Walnüssen, Mandeln oder Macadamianüssen raffinieren. Ihr Geschmack passt zu sehr vielen Rezepten, sie bereichern sowohl süßes als auch herzhaftes Gebäck.
Kuchenfans werden schnell feststellen, dass sie beim Low Carb auf nichts verzichten müssen, denn mit ein paar Kniffen gelingen auch kohlenhydratreduzierte Backwaren ohne Probleme, und sie stehen den klassischen zucker- und weißmehlhaltigen Varianten in Sachen Geschmack absolut in nichts nach.